Stimmstörungen

Die Stimme klingt heiser, längeres Sprechen ist anstrengend, am Ende des Tages ist die Stimme fast weg oder ständig ist das Gefühl da, räuspern zu müssen?
Dahinter kann eine Stimmstörung stecken, welche unbedingt abgeklärt werden sollte!

Symptome

Folgende Symptome können auf eine Stimmstörung hinweisen:
  • Heiserkeit (raue oder behauchte Stimme)
  • Sprechanstrengung
  • Räusperzwang
  • Hustenreiz
  • Globusgefühl (Druckgefühl im Halsbereich, "Frosch im Hals")
  • Verschleimtheit
  • Kippen der Stimme
  • hörbarer Registerübergang beim Singen
  • eingeschränkter Stimmumfang beim Singen

Abklärung beim Facharzt

Bei länger andauernden Stimmbeschwerden sollte nicht gezögert werden, dies abklären zu lassen. Die erste Ansprechperson hierfür ist ein Facharzt/eine Fachärztin für HNO-Heilkunde oder Phoniatrie. Bei der Untersuchung werden mit einer kleinen Kamera die Stimmlippen und die umgebenen Strukturen untersucht und so festgestellt, ob eine organische Ursache für die Stimmbeschwerden sichtbar ist (z.B. Stimmlippenknötchen, Ödeme, Polypen...). Je nach Ergebnis der Untersuchung wird der Arzt/die Ärztin über die Behandlungsmethode entscheiden. Besteht der Verdacht auf eine funktionelle Stimmstörung (d.h. dass die Stimme nicht gesund verwendet wird), folgt meist eine Überweisung zur logopädischen Therapie.

Logopädische Therapie bei Stimmstörungen

In einer Diagnostikeinheit werden zuerst Fragen zur eigenen Stimme und zum Verlauf der Beschwerden gestellt. Danach wird genau erhoben, wie die Stimme verwendet wird und darauf aufbauend werden Ziele für die Stimmtherapie definiert.
Im Rahmen der Therapie werden stimmhygienische Maßnahmen besprochen und mit Hilfe von Übungen eine Verbesserung der Stimmfunktion angestrebt. Inhalte reichen hier von allgemeinen Entspannungsübungen, über Atemübungen bis hin zu direkten Übungen mit der Stimme.
Die größte Wirkung in der Stimmtherapie zeigen meiner Erfahrung nach Körperübungen mit Fokus auf die Faszien in unseren Körper in Kombination mit Stimme.

Ziele der Übungen sind u.a.:
  • die Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung
  • damit verbunden ein besseres Gespür für die eigene Stimme
  • die Aktivierung von selbstregulierenden Prozessen, die positiv auf die Stimmfunktion wirken
  • Erkennen der Zusammenhänge von Stimme mit anderen Bereichen (z.B. Atmung, Ernährung, Stress...)
  • mehr Leichtigkeit und Freude beim Sprechen und Singen



Tipps zur Stimmpflege:

Ähnlich wie bei der täglichen Zahnhygiene gibt es auch Tipps, die die Stimmhygiene betreffen:
  • genügend Flüssigkeitszufuhr (mind. 2 Liter)
  • stimmhaftes Gähnen und Seufzen
  • immer wieder Strecken und Dehnen
  • Kaffee und Alkohol in Maßen (wirkt austrocknend)
  • Räuspern vermeiden
  • Sprechen über Lärm hinweg vermeiden
  • Erholungs- und Entspannungsphasen einbauen (für die Stimme und für sich selbst)
  • Einsingen vor dem Singen!