Vortragsstimme

Welcher Stimme kann man gut zuhören?

Manchen Stimmen kann man sehr gut zuhören, anderen gar nicht. Aber warum ist das so? Was genau machen diese Sprecher*innen anders?

Langsames Sprechtempo: Unser Gehirn muss laufend verarbeiten, was es gerade gehört hat. Bei erhöhtem Sprechtempo muss in derselben Zeit mehr Information verarbeitet werden, was dazu führt, dass wir als Zuhörer*innen schneller ermüden.

Pausen setzen: Ähnlich wie das langsame Sprechtempo, hilft auch das gezielte Setzen von Pausen, damit die Zuhörer*innen das Gesagte verarbeiten können. Pausen können auch dazu genutzt werden, bestimmte Wörter hervorzuheben und die Aufmerksamkeit der Zuhörer*innen zu sichern.

Variationsreiches Sprechen: Bei monotonem Sprechen schweift die Aufmerksamkeit schneller ab. Je abwechslungsreicher das Sprechen, desto besser können wir zuhören. Betonungen über Lautstärke, eine variable Sprechmelodie und das gezielte Setzen von Pausen machen das Sprechen abwechslungsreicher.

Stimmgesundheit: Klingt eine Stimme rau oder heiser, so muss unser Gehirn diese „Nebengeräusche“ ständig wegfiltern, um den Inhalt zu verstehen. Das ist vergleichbar mit dem Sprachverstehen in Gruppen, wenn mehrere Personen Sprechen oder wenn viele Hintergrundgeräusche vorhanden sind – wir ermüden schneller. Gesunden Stimmen kann man daher länger zuhören.

Entspannte Stimme, Mimik und Gestik: Spannungszustände im Körper übertragen sich über die Stimme und über Spiegelneuronen auch auf andere Personen. Wenn jemand gerade sehr angespannt ist oder sehr angestrengt spricht, fühlen wir uns als Zuhörer*in auch angespannter und empfinden das Zuhören somit als weniger angenehm.