Tipps bei Mehrsprachigkeit

Viele Eltern sind sich unsicher, wenn es darum geht, Kinder mehrsprachig zu erziehen. Dass Mehrsprachigkeit kein erhöhtes Risiko für eine Sprachentwicklungsstörung darstellt, habe ich in meinem letzten Beitrag schon beschrieben. In diesem Beitrag findest du grundlegende Tipps, um Kindern den gleichzeitigen Erwerb von zwei oder mehr Sprachen zu erleichtern.

  • Muttersprache sprechen: Prinzipiell sollte jeder die Sprache mit dem Kind sprechen, in der er sich wohl fühlt und die er am besten beherrscht – also meist die Muttersprache. In dieser können wir meist auch am authentischsten mit unseren Kindern kommunizieren.
  • Eine Person – eine Sprache: Was Kindern schon sehr früh eine Trennung von Sprachen erleichtert, ist das Trennen der Sprachen nach Personen. Kinder lernen so z.B. intuitiv eine „Mama-Sprache“ und eine „Papa-Sprache“ und können dadurch gut zwischen den Sprachen unterscheiden.
  • Familiensprache – Umgebungssprache: Wenn beide Eltern eine andere Muttersprache als die Umgebungssprache sprechen, bietet es sich an, in der Familie eine Sprache zu verwenden und die andere (z.B. Deutsch) über die Umgebung zu lernen (z.B. Kindergarten, Freunde, Freizeitaktivitäten…).
  • Eine Situation – eine Sprache: Auch das ist eine mögliche Regel, an der sich Kinder intuitiv orientieren können: z.B. „Immer wenn die Oma zu Besuch ist, sprechen wir Italienisch.“ oder „Das gemeinsame Bücher anschauen wird immer auf Englisch gemacht.“.

Das Wichtigste bei all diesen Regeln: Die Kommunikation an sich und die Förderung der Sprechfreude bei den Kindern soll in allen Sprachen im Vordergrund stehen!

 

Eine Buchempfehlung dazu:

„Mit zwei Sprachen groß werden“ von Elke Montanari

Das Buch ist einfach zu lesen und enthält viele Fallbeispiele, Möglichkeiten für mehrsprachige Erziehung und auch allgemeine Tipps zur Sprachförderung.