"Mund zu"

Offene Mundhaltung kann viele negative Auswirkungen auf unseren Körper haben. Viele Kinder aber auch Erwachsene atmen durch den geöffneten Mund statt durch die Nase. Die Ursachen hierfür können Allergien, vergrößerte Mandeln oder Polypen, Habits wie Daumenlutschen oder Schnuller und mit der Zeit auch einfach Gewohnheit sein. Warum es sich lohnt, diese Gewohnheit zu ändern, möchte ich heute erklären:

  • Verbesserte Immunabwehr: Unsere Nase erwärmt, befeuchtet und filtert die Luft, bevor sie in unseren Körper kommt. Durch das Atmen durch den Mund gelangt die Luft ungefiltert in den Körper und trocknet auch die Schleimhäute im Mundbereich aus. Mundatmung erhöht daher die Infektanfälligkeit.
  • Gesteigerte Konzentrationsfähigkeit: Die Sauerstoffsättigung im Blut ist höher, wenn wir durch die Nase atmen. Mundatmung führt zu geringerer Sauerstoffsättigung und kann daher auch die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Das ist ein Grund, warum wir uns bei einer Erkältung so mies fühlen, wenn wir nur durch den Mund atmen können.
  • Erholsamer Schlaf: Mundatmung beim Schlafen führt zu häufigerem Schnarchen und erhöht das Risiko für Schlafapnoe. Der Schlaf wird dadurch weniger erholsam und wir fühlen uns müde.
  • Muskuläres Gleichgewicht im Gesicht: Die offene Mundhaltung kann zu einem Ungleichgewicht der Muskulatur im Gesichtsbereich führen. Die Muskulatur rund um den Mund und im Mund erschlaffen bei dauerhaft offenem Mund. Dies führt in weiterer Folge zu Aussprachestörungen (z.B. „Lispeln“), zu falscher Zungenruhelage und zu einem falschem Schluckmuster. Das Schluckmuster und die Zungenruhelage wiederrum wirken sich auf unsere Zahnstellung und Kieferform aus – je jünger wir sind, desto mehr, da das Knorpelgewebe mit dem Alter immer mehr verknöchert. Daher lohnt es sich, schon früh auf die Nasenatmung zu achten!