Der Weg ist das Spiel

Warum Spielen für die Sprachentwicklung wichtig ist:

  • Imitationsfähigkeit: Beim gemeinsamen Spielen kann die Imitationsfähigkeit gefördert werden. Die Bezugsperson macht etwas vor - das Kind macht es nach. Diese Fähigkeit ist Grundlage für die Sprachentwicklung, da auch das Lernen von Sprache über Imitation erfolgt.
  • Vorstellungen aufbauen: Bei „so-tun-als-ob“-Spielen stellt man sich immer etwas vor. Z.B. dass die Spielzeugautos, die zusammengefahren sind, einen Unfall gebaut haben oder dass man mit dem Spielzeugtelefon tatsächlich jemanden anrufen kann oder dass man mit aufeinandergestapelten Steinen einen Turm bauen kann. Auch das ist wichtig für die Sprache, denn wenn ich mir z.B. einen Baum nicht vorstellen kann, kann ich auch mit dem Wort „Baum“ nichts anfangen.
  • Handlungsresultat: Im Spiel bemerken Kinder, dass sie mit ihren Handlungen etwas bewirken können (meist erkennbar durch einen erkennenden oder überraschten Blick oder ein zufriedenes Lächeln). Z.B. dass plötzlich eine lange Bahn für einen Zug entstanden ist, wenn sie mehrere Schienen zusammen setzen oder dass auf dem Blatt Papier etwas zu sehen ist, wenn sie mit einem Stift darauf malen. Wenn Kinder erkennen, dass sie mit ihren Handlungen etwas bewirken, so ist das die Vorstufe dafür, dass sie auch die Wirkung von Wörtern begreifen und somit deren Bedeutung erfassen.

Die genannten Fähigkeiten sind nur einige, die durch das Spielen weiterentwickelt werden können: Konzentration, Aufmerksamkeit und Kreativität werden gefördert, motorische Fähigkeiten erlernt, Beziehungen zueinander gestärkt und noch Vieles mehr.

Diese Fähigkeiten zeigen sich bereits in den ersten zwei Lebensjahren und entwickeln sich dann laufend fort. Bei verzögerter oder ausbleibender Sprachentwicklung wird in der Logopädie daher auch häufig an der Spielentwicklung angesetzt, um Vorläuferfähigkeiten für die Sprache zu fördern und weiterzuentwickeln.