Zu jung für Logopädie?

zu jung für Logopädie?“

Manchmal melden sich Eltern bei mir, die mir besorgt vom Sprachentwicklungsstand ihres Kleinkindes erzählen, sich aber nicht sicher sind, ob schon etwas getan werden kann. Häufig erzählen sie dann auch von der Einschätzung des Arztes/der Ärztin: „Das Kind ist noch zu jung für Logopädie.“

…zu jung für Logopädie? Zu jung, um spielerisch etwas dazuzulernen? Zu jung, um den Eltern Tipps zur Sprachförderung mitzugeben und sie so im sprachlichen Umgang mit ihrem Kind zu stärken?

Wenn sich Eltern bei mir melden, dann meist, weil sie sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen. Z.B. weil ihr Kind nicht so spricht, wie andere Kinder im selben Alter. Durch diese Besorgnis verändert sich oft unterbewusst die Eltern-Kind-Interaktion. Manche Interaktionsmuster, die sich hier entwickeln, können aber genau das Gegenteil von Sprachförderung bewirken. Deshalb finde ich es sehr wichtig, hier früh beratend tätig zu werden, um Eltern in einem sprachförderlichen Verhalten dem Kind gegenüber zu unterstützen.

Außerdem achten Logopäd*innen bei Kleinkindern nicht nur auf die Sprachentwicklung selbst sondern auch auf Vorläuferfähigkeiten für die Sprache, die sich bereits im ersten und zweiten Lebensjahr entwickeln. Dazu gehört z.B. Blickkontakt, die Fähigkeit etwas zu imitieren oder der Stand der Spielentwicklung. Fähigkeiten wie diese können bereits sehr früh spielerisch weiterentwickelt werden.

Zu den Tätigkeitsbereichen von Logopäd*innen gehört neben der Behandlung von Sprachstörungen auch die Prävention und Beratung. Ich sehe es also als meine Aufgabe Eltern auch oder gerade bei jungen Kindern beratend zur Seite zu stehen und ihnen ein Werkzeug in die Hand zu geben, das einer späteren Manifestation von Sprachentwicklungsstörungen vorbeugen kann.

Ich unterstütze daher Eltern und Kinder ab ca. 2 Jahren, bei großer Sorge oder Interesse an einer logopädischen Beratung auch früher.